chiliLetter 1/2018
    

 

 








 

 
  

 

Liebe Leserin
Lieber Leser

Kleine Gesten bewirken oft Grosses. Weil sie für Wertschätzung stehen. Etwa dann, wenn in einer Kleinstadt wie Olten während gut eines Jahres eine Strasse saniert wird und einige Ladenbesitzer richtig schwer zu kauen haben am Wegbleiben ihrer Laufkundschaft. Das Auffahren der Baumaschinen ist unumgänglich, die Umsatzeinbusse unvermeidlich und happig. Aber hilfreich wärs allemal, wenn die Stadtoberen ganz persönlich von Geschäft zu Geschäft gingen und sich nach dem Befinden der Betreiber erkundigen würden. Sie wüssten dann aus erster Hand, wie es den Gewerbetreibenden geht. Und eben: Es wäre dieses kleine grosse Zeichen, das nicht in Franken aufzuwiegen ist.
 
Einfach mal zuhören und vielleicht das Unumgängliche nochmals zu erklären versuchen. Sich ohne Umschweife entschuldigen für suboptimales Kommunizieren der Bauarbeiten und ihrer Auswirkungen. Apropos Gesten: Wie wärs, wenn die Stadt eine halbe Inserateseite im Lokalblatt sponsern würde, mit den Logos aller geplagten Geschäfte und einem Hinweis à la: «Bauarbeiten beendet, ab sofort bedienen wir Sie wieder ... ». Ein kleines Zeichen nur, das nicht die Welt kostet. Aber es wäre von unschätzbarem Wert.
 
In den nächsten Wochen geht nach einjähriger Bauzeit die Sanierung der Oltner Konradstrasse zu Ende. Die entstandenen Gräben werden dann perfekt geflickt sein. Zumindest diejenigen im Beton.
 
 

 

  

Das Engagement.

Schweigen ist Silber. Darüber reden ist Gold. Dies unser Motto als Kommunikationspartnerin der ersten Stunde der Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn. Damit spielen wir auf unsere langjährige gute Zusammenarbeit mit den Aktionstagen an, in erster Linie aber auf das unverminderte Bestreben aller Involvierten, psychische Erkrankungen zu enttabuisieren. Eben: Darüber reden, informieren und aufklären – und nicht hinter vorgehaltener Hand tuscheln.

Dass diese Erfolgsgeschichte heuer ihr zehnjähriges Bestehen feiert und schweizweit als Flaggschiff in diesem Bereich gilt, macht auch uns etwas stolz. Wir zeichnen wie immer verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit und heuer zusätzlich fürs Eventmanagement des Eröffnungsanlasses. In exakt einem Monat, am 26. Oktober, erfolgt in der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn der Startschuss mit Talk, einem Gig von Steff la Cheffe und einem nicht ganz alltäglichen Rahmenprogramm. Die Aktionstage 2018 dauern bis 9. November.

www.psychische-gesundheit-so.ch

 
    

 

  

Die Umnutzung.

Im Kloster, ich gebs zu, bin ich selten bis nie anzutreffen. Künftig ändert sich das vielleicht. Im Rahmen unseres redaktionellen Mandates für die Personalzeitschrift «So!» des Kantons Solothurn habe ich eine Reportage über das Kloster Dornach verfasst – und war verblüfft. Wo früher Kapuziner ein- und ausgingen, tun es heute Touristen. Das Kloster steht für eine durchdachte, gelungene Umnutzung historischer Gebäude. Und stützt sich auf die vier Pfeiler Restaurant, Hotel, Kultur und Kirche. Kultur wirft zwar kein Geld ab, generiert aber neues Publikum und ist deshalb für die Vermarktung des Klosters von grosser Bedeutung. Und so findet heute das Jazzkonzert im gediegenen Gewölbekeller und morgen das Klassikkonzert in der Klosterkirche statt. Ein völlig unverkrampftes Neben- und Miteinander. Eine tolle Geschichte, die jederzeit einen Besuch wert ist.

www.klosterdornach.ch
 
    

 

 
  

Das Debakel.

Pech oder Unvermögen? Kommunikativ jedenfalls ists ein Lehrbeispiel im negativen Sinn: Exakt am Preview-Tag vor rund einem Monat, als die MCH Group für geladene Gäste den Schleier lüftet über ihrer neuen Luxusauto-Show, der Grand Basel, verkündet deren Verwaltungsrat, dass man wegen eines Abschreibers auf den Basler Messehallen einen Verlust in dreistelliger Millionenhöhe erwarte. Es überrascht kaum, dass die Medien sich auf die Krise stürzen – und ihr Interesse an der Grand Basel, die man mit Getöse hatte lancieren wollen, gleich tief fällt wie der Börsenkurs der Gruppe. Bad News am Preview-Tag? Unschön!
 
    
   
Ich hatte den ersten chiliLetter nach langer schöpferischer Pause schon für Ende August versprochen – sorry! Ab sofort wird er monatlich verschickt.
 
Stets die richtigen Worte und kunterbunte Herbsttage wünsche ich.

Wolfgang Niklaus  
Geschäftsführer chilimedia GmbH