chiliLetter 2/2019
    

 

 








 

 
  

Liebe Leserin
Lieber Leser

Ich gebe es zu: Beim Wort «Zivilschutz» lief früher auch in meinem Kopf ein wenig schmeichelhafter Film ab. Sind Vorurteile einmal zementiert, sind sie kaum mehr wegzubringen. Seit wir mit chilimedia den Schweizerischen Zivilschutzverband (SZSV) medial betreuen und ich hinter die Kulissen blicke, weiss ich: Der reale Film ist ein ganz anderer. Da sind in den allermeisten Fällen sehr viele kluge Köpfe und fleissige Hände mit Herzblut und Tatkraft für eine gute Sache im Einsatz!
Es ist deshalb nur folgerichtig, dass der Verband heuer erstmals eine(n) «Zivilschützer/-in des Jahres» küren wird. Diesen Montag hat der Vorstand eine Vorselektion getroffen und die drei Finalisten nominiert. Im April tagt die Jury, Ende Mai, an der jährlichen Fachtagung in Olten, erhält der Sieger einen Pokal und einen Barpreis über tausend Franken. Selbstredend werden wir diesen Prozess medial verwerten und die Chance zu nutzen versuchen, die Leistungen des Zivilschutzes in der Öffentlichkeit bekannt(er) zu machen. Womöglich gelingt es uns auch, dem einen oder anderen Journalisten den Unterschied zwischen Zivilschutz und Zivildienst aufzuzeigen. Eine Unterscheidung, mit welcher Medienschaffende sich mitunter schwertun. Ganz sicher aber wird der Wettbewerb für den Zivilschutz in diesem Land langfristig eine identitätsstiftende Wirkung haben, auch wenn die Basis bei der ersten Ausschreibung noch etwas schüchtern reagiert hat. Der SZSV-Vorstand hat bereits entschieden, dass die Wahl auch 2020 stattfindet. Gut so! Schliesslich gilt: einmal ist keinmal.
 
Ohne Whatsapp? Ganz ohne Handy!
In Winterthur dürfen Lehrerinnen und Lehrer seit Mai letzten Jahres mit ihren Klassen nicht mehr über Whatsapp kommunizieren. Jetzt hat die Zentralschulpflege das Verbot ausgeweitet: Auch mit Eltern und untereinander ist die Nachrichten-App tabu. Damit ist beispielsweise eine Whatsapp-Gruppe von Lehrkräften, um Schultermine zu koordinieren oder über den Unterricht zu diskutieren, ab sofort nicht mehr möglich. Ging es seinerzeit darum, dass der Dienst das Mindestalter auf 16 Jahre erhöht hatte, was die Benutzung für Jüngere, je nach Auslegung, illegal werden liess, so geht es beim Totalverbot nun darum, dass bei einer Whatsapp-Nutzung fortlaufend Adressbuchdaten übertragen und in die USA weitergeleitet und dort gespeichert werden. Ob dieser durchaus umstrittene Entscheid andernorts Nachzügler auf den Plan rufen wird?
Neckisch, dass wir just in der nächsten Nummer des Anzeiger TGO eine Persönlichkeit interviewen, die keinerlei Whatsapp-Probleme kennt. Ganz einfach deshalb, weil sie gänzlich ohne Mobiltelefon durchs Leben geht – gut durchs Leben geht, wie der Oltner Designer und Uhrmacher Jürg Brunner unserer Edelfeder Marco Hess erzählt hat. Es habe sich einfach so ergeben, dass er kein Handy besitze, sagt der Mittfünfziger. Seinen Kundinnen und Kunden schickt er eine handgeschriebene Karte, wenn die Reparatur fertig ist – und erntet euphorische Reaktionen. Zu lesen ist die Story ab nächstem Donnerstag im «Anzeiger Thal Gäu Olten».
 
    
   
Eine Nacht im Museum.
Verschlossene Türen, Einsamkeit und schwarze Geschichten. Bereit für einen kommunikativen und interaktiven Rundgang durch ein verlassenes Museum? Kurzentschlossene können dies schon heute Abend tun, im Museum für Kommunikation in Bern. «Dark Gossip» heisst das Angebot für (volljährige) Nachtschwärmer, welches an fünf Freitagen jeweils von 21 Uhr bis 22.45 Uhr, angesagt ist: 1. und 15. Februar, 1. und 15 März sowie am 5. April. Eine Anmeldung unter communication@mfk.ch oder Tel. 031 357 55 55 bis um 12 Uhr am Tag der Durchführung ist erforderlich.
 
    
   
Übrigens: Das Programm des 13. Aare Forums in Olten steht. Thema der ganztägigen Charityveranstaltung am 3. Mai: «Sage, was du denkst, bedenke, was du sagst!». Sieben Referierende werden sich auf unterschiedliche Weise den vielen Facetten der Kommunikation annehmen. Den Besuch des Anlasses empfehle ich nicht nur deshalb wärmstens, weil der Erlös einer guten Sache zugute kommt.
    
   
Einen Februar mit Ferien, Fasnacht und Frohsinn wünsche ich.

Wolfgang Niklaus  
Geschäftsführer chilimedia GmbH