chiliLetter 10/2020
    

 

 








 

 
  

Liebe Leserin
Lieber Leser

Am vergangenen Wochenende erlebte die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann ihr persönliches politisches Waterloo. Sie, die noch vor vier Jahren im ersten Wahlgang in die Regierung gewählt worden war, landete diesmal auf dem neunten Platz. Abgeschlagen, nur vor einigen Aussenseitern rangiert. Tags darauf nahm sie sich aus dem Rennen. Ihr fehle «unter den gegebenen Umständen die Kraft, in einen 2. Wahlgang zu gehen», beschied ihre Partei, die Grünen, der Öffentlichkeit. Wer ihren bedrückten – besser: bedrückenden – Auftritt am Sonntagabend auf «Telebasel» gesehen hat, war kaum überrascht über das Ende ihrer politischen Karriere.
 
Ich kenne Elisabeth Ackermann nicht persönlich, medial wahrgenommen habe ich sie, wenn überhaupt, als farblos und verbal wenig beschlagen. Attribute, die man ihr nicht zum Vorwurf machen kann. Vorwerfen lassen muss sie sich, dass sie sich bezüglich ihrer kommunikativen Schwächen nie hat helfen lassen. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob sie entweder falsch beraten oder aber beratungsresistent war. Für eine Exekutivpolitikerin jedenfalls, die in den letzten zwei Jahren aufgrund eines schweren Konflikts am Historischen Museum Basel in der Dauerkritik stand, zeigte sie sich bemerkenswert lernunfähig.
 
Es ist eine Sache, in der politischen Arbeit Fehler zu machen. Sich aber selbst dann noch uneinsichtig zu zeigen, wenn die Geschäftsprüfungskommission sie öffentlich und harsch rügt und ihr vorwirft, sie habe die Öffentlichkeit irreführend informiert und die Untersuchung der GPK mittels «monatelanger Hinhaltetaktik» verzögert, zeugt von einer arg verzerrten Selbstwahrnehmung. Ob sie wirklich ernsthaft daran glaubte, am Wahlsonntag halbwegs ungeschoren davonzukommen?
 
Es gibt rhetorische Naturtalente, die selbst in solchen Situationen und mit dem Rücken zur Wand noch erfolgreich agieren und selbstbewusst kommunizieren. Elisabeth Ackermann gehört nicht zu dieser Spezies. Umso mehr hätte sie sich kommunikativ unterstützen lassen müssen, hätte sie einmal hinstehen und sagen müssen, was aus ihrer Sicht Sache ist. Und sie hätte sich entschuldigen müssen. Nur so hätte sie vielleicht ihr politisches Überleben sichern können.
 
Die Quittung für diese grobe Unterlassung hat sie nun an der Urne erhalten.
 
    

 

Kantonsschule Olten
  

Die Schule

Die Welt an der Kantonsschule Olten ist noch eine heile. Auf der Internetstartseite werden Interessierte «herzlich willkommen» geheissen zur «Fortsetzung unserer beliebten Feierabendkonzerte der Musikabteilung». Heissa, da hätte der Bundesrat aber seine Freude, wenn er läse, dass Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Ehemalige und alle Musikinteressierten herzlich eingeladen sind. Selbstredend auch zum geselligen Apéro, das im Anschluss an die Konzerte offeriert wird.
 
Bei allem Respekt: Es handelt sich hier nicht um den lokalen Gesangsverein, der die Termine seiner Proben auf der Website noch nicht aktualisiert hat. Es wirkt peinlich, wenn eine Kantonsschule in Zeiten wie diesen reihenweise Konzerte in ihrem Haus höchst prominent, ohne den geringsten Hinweis auf etwaige Schutzmassnahmen, bewirbt. Als ob auf dem Globus eitel Sonnenschein herrschte. Oder sind die Anlässe längst abgesagt und die Einträge gingen vergessen?
 
Immerhin: Rektor Samuel Batzli hat seinen mehr als tausend Schülerinnen und Schülern jetzt endlich ein erstes Mal offiziell dafür gedankt, dass sie seit Mitte August während des ganzen Unterrichts brav ihre Masken tragen. Ein Mail, das allerspätestens vor den Herbstferien angebracht gewesen wäre.
 
    

 

Digitaltag
  

Digital Day

Der Digitaltag Region Olten am kommenden Dienstag wird nicht wie geplant über die Bühne gehen können. Die Macher hatten bewusst auf zahlreiche physische Workshops gesetzt, auf Formate, die von der persönlichen Interaktion und gegenseitiger Inspiration leben. All dies ist aktuell nicht mehr möglich. Schade!
 
Umso mehr wird es uns freuen, als Verantwortliche für die Medienarbeit den Digital Day 2021 ankündigen zu dürfen. Voraussichtlicher Termin: Ende September.
 
    

 

pro pallium
  

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Ich wünsche jederzeit viel Freude und gute Gesundheit.

Wolfgang Niklaus  
Geschäftsführer chilimedia GmbH