Sanna Marin


 

 
  

Liebe Leserin
Lieber Leser

Ein Video von sechs Freunden, die ausgelassen zu ihrem Lieblingssong tanzen. Junge Menschen, die eine gute Zeit haben. Kein Problem, könnte man meinen, wäre eine von ihnen nicht die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin. Sie steht seit der Veröffentlichung mehrerer privater Party-Videos und -Fotos unter Dauerbeschuss. Verletzung der Amtspflicht, Unprofessionalität und Kontrollverlust sind nur einige der Vorwürfe. Manch einer nimmt es ihr übel, dass sie angesichts der Weltlage und der Bedrohung ihres Landes durch Russland in Feierlaune zu sein scheint. Um Busse zu tun, hat sich die 36-Jährige unter Tränen entschuldigt – und einen Drogentest gemacht.
 
Unabhängig von der Ungläubigkeit darüber, dass solche Videos überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen, wirft das Ganze noch andere Fragen auf: Inwieweit dürfen sich Staatsvertreterinnen und -vertreter menschlich zeigen, ohne Nachteile davon zu tragen? Verliert eine Ministerpräsidentin ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie sich in einem kurzen Moment gehen lässt? Sind Unnahbarkeit und Zurückhaltung wichtige Werte in der Politik?
 
Sanna Marin hat neben der Kritik jedenfalls auch zahlreiche Solidaritätsbekundungen bekommen. Auf den sozialen Medien unter dem Hashtag «SolidaritywithSanna», aber auch von anderen Politikerinnen. So erzählte die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock jüngst, dass sie in ihrer Freizeit auch gerne mal ein Rockkonzert besuche. Die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton ging noch einen Schritt weiter. Auf Twitter postete sie ein Video, in welchem sie ausgelassen tanzt. Dazu schrieb sie: «Keep dancing Sanna.»
 
Ich meine: Ja, Politikerinnen und Politiker dürfen auch mal Spass haben, einen über den Durst trinken, solange sie damit nicht das Staatswohl gefährden. Und seien wir ehrlich, es wurde schon über ganz andere persönliche Entgleisungen hinweggesehen. Sanna Marin sollte an ihrer Politik gemessen werden und nicht daran, wie unverschämt viel Spass sie privat hat. Ob ihr die ungewollten Einblicke in ihr Privatleben nachhaltig geschadet haben, wird sich an den Parlamentswahlen vom kommenden Jahr zeigen.
 
Und bis es so weit ist, könnte man aus dem ganzen Drama ja auch etwas lernen. Ein freiwilliger Drogentest bei Staatsoberhäuptern? Keine schlechte Idee, wie ich finde. Ich hätte da schon ein paar Ideen, wer sich als nächstes einem Test unterziehen könnte…
    

 

Schwingen
  

Die Erkenntnis

Was mir am meisten an meinem Job gefällt? Die Einblicke in Bereiche, von denen ich zuvor so gar keine Ahnung hatte und mit denen ich mich ohne «Berufszwang» wohl auch nie auseinandergesetzt hätte. So mehrfach passiert in den vergangenen Wochen. Sei es beim Vorschaubericht über das lokale Schwingfest, beim Text über den Glasfaserausbau in Mümliswil oder dem Interview zu den Härtefallmassnahmen im Kanton Solothurn. So habe ich einige interessante Dinge erfahren: 1. Der Hype ums Schwingen sorgt zwar für mehr Zuschauerinnen und Zuschauer, nicht aber für mehr Schwinger. 2. Eine Glasfaser ist neun Mikrometer breit und somit dünner als ein Haar. Und 3. die Härtefallmassnahmen werden den Kanton Solothurn noch mindestens bis ins Jahr 2025 beschäftigen. Wieder etwas gelernt.
 
    

 

Borna
 
  

Das Grossprojekt

Der Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna steht Grosses bevor. Sie ersetzt ab dem kommenden Jahr ihre komplette Infrastruktur an ihrem Hauptstandort in Rothrist. Das 60-Millionen-Projekt umfasst den vollständigen Ersatzbau des Wohn- und Werkstattbereichs und soll im Frühling 2025 fertiggestellt werden. Bei diesem Grossprojekt dürfen wir die Borna kommunikativ unterstützen – ein besonders abwechslungsreiches und spannendes Dossier. Die Borna ist für ihren Neubau übrigens auf Spenden angewiesen. Wer sie unterstützen oder mehr zum Projekt erfahren will, findet alle Infos unter: www.bornapark.ch
    

 

Digital Festival Olten
 
  

Das Festival

Am Freitag und Samstag, 23. und 24. September, findet im Stadttheater Olten das 3. Digital Festival Olten statt. Eine Veranstaltung, die wir schon von Beginn an medial begleiten. An 30 Teilveranstaltungen werden Ideen, Konzepte, Lösungen und Produkte rund um die Digitalisierung vorgestellt und diskutiert. Die Teilnahme ist für alle Besuchenden kostenlos und ohne Voranmeldung. Ein Besuch lohnt sich.
    
   
Ich wünsche viel Grund zum Tanzen.
 
Melissa Burkhard
Texterin/Konzepterin chilimedia