Liebe Leserin
Lieber Leser
 
Meine Empfehlung für die Festtage liegt auf der Hand: ein privilegierter Dialog.
Wer dazu eingeladen wird, darf sich zu den Gewinnern zählen. Das wissen wir spätestens seit Ende November, als zu vernehmen war, dass die hiesigen Pläne für Olympische Spiele 2030 geplatzt seien, weil das Internationale Olympische Komitee (IOK) besagte Spiele an die französischen Alpen vergeben werde. Dies übrigens, wie es hiess, nach einem halbjährigen «gezielten Dialog».
 
Aber eben: Die Schweiz ist Siegerin. Schliesslich bietet das IOK Swiss Olympic einen sogenannten «privilegierten Dialog» an. Eine «exklusive» Verhandlungsform, die es so noch nicht gegeben habe. Es sei das Ziel, so das IOK, bis 2027 eine Schweizer Olympiakandidatur auf dem Tisch zu haben, die sämtliche Bedingungen des Komitees erfülle. Schaffe Swiss Olympic diesen Schritt, wolle das IOK an seinem Kongress im Sommer 2028 die Winterspiele an die Schweiz vergeben – die Winterspiele 2038, um präzise zu sein ... Denn: 2034 ist schon Salt Lake City versprochen, nach ganz bestimmt intensiven und salzigen Dialogen.
 
Was mich betrifft: Ich kann auch ohne Olympische Spiele in unserem Land prima leben. Andererseits: Welchen grossen Sportanlass will unser reiches und wunderschönes Land denn noch organisieren, wenn nicht genau solch dezentrale Winterspiele, wie sie Swiss Olympic – zu Recht – vorschweben? Aber klar: Anstatt auf den Tisch zu hauen und selbstbewusst zu markieren, dass man sich nicht von PR-Worthülsen die Sinne vernebeln und sich einlullen lasse, bedankt sich der Präsident von Swiss Olympic noch artig für diese öffentliche Ohrfeige und die Chance zum privilegierten Dialog, für die Chance, «das Projekt weiterzuentwickeln». Man sei überzeugt, liess er in mutmasslich gebückter Stellung verlauten, im Hinblick auf 2038 ein hervorragender Partner für das IOK sein zu können.
 
Zum Fremdschämen ist das. Wetten, dass das IOK spätestens 2027 zum Schluss kommt, die Schweiz sei leider, leider nun doch nicht für Winterspiele prädestiniert? Aber es sei selbstverständlich denkbar, dass das Komitee im Hinblick auf die Spiele 2054 ausnahmsweise in einen «gnädigen Dialog» mit unserem Land trete.
    

 

 
 
  

Dankeschön

Wir chilis blicken auf ein ebenso intensives wie gutes und erfolgreiches Jahr zurück. Meine Passion ist unverändert gross, täglich ein paar Mal das Hemd zu wechseln, morgens einen journalistischen Text zu verfassen und am Nachmittag mit meinem Team die Werbekampagne zu skizzieren. 2023 war gespickt mit vielen «kleinen» Aufträgen, die ich auch nach fast 18 Jahren als Unternehmer unverändert wertschätze, und einigen grösseren Geschichten. Wir inszenierten im Wahljahr – zumeist erfolgreich – politische Kampagnen und schicken aktuell ein Buchprojekt, das uns schon länger begleitet, in Richtung Druckmaschine.
 
Mehr dazu im neuen Jahr. Denn den chiliLetter gibts 2024 wieder jeden Monat. Nichts könnte mich stärker verpflichten als die regelmässigen Rückmeldungen, die Inhalte und Gedanken unseres Newsletters würden sich in der täglichen Mailflut wohltuend abheben. Vielen Dank dafür und all unseren Kundinnen und Kunden für ihre Treue und das wertschätzende Miteinander.
 
Das Team von chilimedia gönnt sich nun eine Pause und taucht ab. Ab 8. Januar sind wir wieder kreativ und wechseln Hemden.
    
   
Ich wünsche richtige, ehrliche Dialoge zwischen den Jahren und die entsprechende Zeit dafür. Und ein gutes und gesundes 2024.

Wolfgang Niklaus  
Geschäftsführer chilimedia GmbH